Störungsbilder
1. Sprachentwicklungsstörung
• bei Kindern mit ansonsten altersgemäßer Entwicklung. Hier können die Bereiche Sprachverständnis, Wortschatz, Mundmotorik, Hörverarbeitung, Aussprache, Phonologie und Grammatik betroffen sein. Eine Behandlung kann ab dem zweiten Lebensjahr sinnvoll sein.
Spiel und Sprache mit Realgegenständen | Spielerisches Wortschatz- und Gedächtnistraining |
Zielgerichtetes, symbolisches Spiel und Kommunikation | Beppo mit beweglicher Zunge |
Förderung der Mundmotorik |
• bei Kindern mit Behinderung (z.B. Morbus Down, Autismus, Rett- Syndrom, Duchenne-Syndrom, LKG- Spalten, Hörstörungen). Behandlungsbeginn ist hier oft schon im ersten Lebensjahr sinnvoll.
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Morbus-Down-Puppe | Einsatz von Gebärden und Symbolen als Unterstützung der Entwicklung der gesprochenen Sprache (Unterstützte Kommunikation) |
2. Myofunktionelle Störungen
Dies sind Störungen des Muskelgleichgewichtes im Gesichts- Mund- und Rachenbereich. Daraus können Artikulations- und/ oder Schluckprobleme entstehen. Häufig werden myofunktionelle Störungen vom Kieferorthopäden erkannt, der mit einer begleitenden logopädischen Behandlung schneller und nachhaltiger seine kiefer-orthopädischen Ziele erreicht. Manchmal entstehen myofunktionelle Störungen auch durch Lähmungen (z.B. Facialisparese, d.h. Lähmung des motorischen Gesichtsnerves). Hier ist eine Behandlung nach Castillo Morales sinnvoll.
Material zur Behandlung myofunktioneller Störungen |
3. Rhinophonien
Von Rhinophonie spricht man, wenn mit zu viel oder zu wenig Nasalität gesprochen wird (u.U. als Folge von organischen Veränderungen, wie z.B. Lippen-Kiefer-Gaumenspalten).
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Czermackscher Spiegel und Material zur Aktivierung der flexiblen Nasalität |
4. Lese-Rechtschreibstörung
mit auditiver Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörung (AVWS) oder mit Störung der phonologischen Bewusstheit. Es gibt inzwischen bereits Testverfahren, die Risikokinder bereits ein Jahr vor der Einschulung erfassen können.
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Buchstabenrolle |
5. Stimmstörungen
bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.
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Summtopf |
6. Stottern und Poltern
bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.
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Plappersackwürfel |
7. Sprech-, Sprach- und Schluckstörungen
bei neurologischen Erkrankungen wie z.B. nach Schlaganfall, Hirnblutung, Tumoren, Multipler Sklerose, Morbus Parkinson, ALS und CP.
8. Verbale Entwicklungsdyspraxie
Schwierigkeiten in der Sprechbewegungsplanung. Bereits gelernte Laute und Wörter werden wieder vergessen. Schwer verständliches Sprechen bei gutem Sprachverständnis